interview mit alec empire

das folgende interview erschien in der zonic nummer 8 (erschienen frühjahr 1996). die bezugsadresse kannst du per email bei mir erfragen.

zonic was machen atari teenage riot zur zeit?
empire wir nehmen ein neues album gerade auf.
zonic an den maßstäben genommen, die techno irgendwo bedeutet vom output her, ist das letzte album ja auch schon eine weile her, denn das, was du solo machst, ist ja doch schon...
empire du meinst, zuviel?
zonic nun, ziemlich viel hintereinander weg.
empire es läßt sich ja auch viel einfacher machen, alleine, bei atari teenage riot, das dauert schon länger im aufnehmen, okay, es ist letztendlich auch kürzer, als 'ne normale band braucht.
die mille plateaux-sachen, die mache ich natürlich ziemlich schnell.
zonic ist das beabsichtigt in dem sinne, skizzen hinzuwerfen?
empire ich sehe die mille plateaux-sachen auch gar nicht als skizzen, bei mille plateaux, da weiß eigentlich auch jetzt schon, was ich bei den nächsten zwei, drei alben machen will. das sind halt sachen, die ich mit den instrumenten mache, wo ich denke, da kann man noch in die richtung... die mache ich dann schnell, denn wenn ich die idee habe, kann ich sie auch ganz schnell umsetzen, mit den computern und so, da mußt du eben nicht mehr lange rummachen, ich kann nun einfach auch so gut mit dem equipment umgehen, daß ich das dann gleich machen kann, deswegen geht es so schnell, vor ein paar jahren konnt ich's noch nicht so.
zonic es ist also eher ein kommentar zu den technischen gerätschaften, die du mit dir rumschleppst, als zu irgendwelchen soundentwicklungen, es ist nicht so, daß du das gefühl hast, es ändert sich etwas in der musikszene und du müßtest das kommentieren?
empire bei "hyper modern jazz" ist es schon so ein kommentar zu dem easy listening und trip hop-zeug, wo die leute immer so von jazz erzählen, und ich finde es einfach... die meisten sachen sind für mich siebziger-jahre-bar-jazz, das ist halt langweilig, ich verstehe nicht, daß die leute so ein wildes gesülze darüber machen. "hyper modern jazz" ist auch nicht das richtige nachfolgealbum zu "low on ice", eher nebenbei, so aus spaß, ein ironischer kommentar... ich meine:"file under easy listening & space jazz" sagt ja schon alles (böses lachen).
zonic in einem interview mit combustible edison war für mich der punkt recht interessant, easy listening nicht als musikstil, sondern als eine art von herangehensweise an musik zu sehen, ein lebensgefühl easy zu übersetzen - deine sache liegt dann schon eher auf der gegenschiene?
empire ich definiere das auch ein bißchen anders, auf der basis, die du eben meintest, kann ich die platte nicht erklären. für mich ist normalerweise easy listening, was ich auch negativ finde, wenn musik einfach so nebenher läuft, keinen stört, keine aussage hat, und das sind für mich dann nicht nur die sachen aus den sechzigern und siebzigern, für mich ist easy listening auch, was tagsüber im radio läuft, z.b. auf mzv oder viva oder so, und da hat es natürlich auch etwas mit der lebenseinstellung von vielen leuten zu tun, das drüberhinweggehen über viele sachen, daß wir es schon irgendwie packen, kapitalismus genießen, sich ne gute zeit machen... auf easy listening parties kommt das auch voll so rüber.
zonic bezüglich der parties muß ich dir schon zustimmen, da ist ein krampf zum amüsement nicht zu verkennen... für mich ist easy listening auch oft nur mit ironie zu genießen, der zeitsprung, die rolle, die man spielt...
empire du siehst ja auch, wie die leute sich anziehen, daß sie es dann witzig finden, vielleicht ne schlaghose oder ein hemd oder sowas anziehen, das ist halt fasching.
zonic vor allem ein fasching ohne gehalt- du kannst ja dein leben als fasching betrachten, was es dann irgendwo vielleicht auch erträglich macht. aber du siehst musik dann schon eher in der agitatorisch-peitschenden wirkung?
empire natürlich nicht bei "hyper modern jazz", aber atari teenage riot ist für mich nur die funktion, die sollte es eigentlich haben.
zonic in dem sinne dann vielleicht, auch wenn der zitierte vergleich vielleicht weh tun könnte, die umsetzung von slime auf hard core-techno?
empire das habe ich auch schon gehört. was ich allerdings nicht so sehe, weil bei uns, wenn man sich das album anguckst, überhaupt, was wir so tun, hat das nichts damit zu tun... okay, die leute sagen, sie haben halt elektronische elemente benutzt, harte beats, gitarren und schalten dann gleich: das ist punk oder hard core, übertragen auf die neunziger. aber es geht uns schon um andere inhalte, na klar, wenn du da "start the riot" hast, den ersten track, das si für uns eine reine kampfansage... in den anderen stücken ist ja auch viel mehr text, hier sind es natürlich schlagwörter, viele werfen uns dann vor, daß es bei jedem stück so ist, daß man irgendwelche messages schlagwortartig einwirft, was natürlich auch eine textform von uns ist, also man jetzt nicht so ein normales lied trällert, daß es halt shoutings sind. es ist halt auf das wichtigste reduziert, es muß dann auch klar sein, um was es geht. manche kapieren das halt nicht, ansonsten habe ich das auch von ner punkband so noch nie gehört.
zonic aber es gibt schon einen rückbezug auf punkgeschichte, von der ästhetik, die zum teil wirkt, von der energie her, auch in dem vielleicht naiven aufgreifen von sham 69?
empire wenn man sich alte punksachen anhört, ist es schon ziemlich anders von der energie her, ich meine mit punk auch immer 77er punk, ich finde, wir sind da weitaus negativer, ist mir neulich mal so aufgefallen, auch von den texten her geht es um andere sachen, da ist es schon so, daß es da hauptsächlich um sex und solche sachen geht, bands wie damned und so. bei sham 69 ist die aussage auch eine andere, das sample ist abgeändert, es ist "kids are united", zweitens ist es so, daß es ja keine coververion ist, unser stück eine ganz andere aussage hat. man muß bei uns aufpassen, man darf nicht einfach herangehen und sagen, das kenne ich, das hat damit zu tun... okay, wir haben natürlich das sample benutzt, um uns auch auf punk zu beziehen, aber nicht in der form, daß wir zu alldem stehen, was die damals gesagt haben. ich finde es deshalb gut, weil die musik so ist, daß man auf andere sachen kommt, wenn man sie gehört hat, ich meine früher. aber so einfach kann man sich das nicht machen... für mich war punk in den 80ern tot und das ist er eigentlich auch.
zonic wie kam es zu atari teenage riot, gibt es da eine geschichte, die erzählt werden will?
empire was wichtig ist, der anstoß, warum wir uns überhaupt gegründet haben, das hatte viel mit der situation von techno zu tun, ende 91, anfang 92. es war so, daß ich mit hanin auf den technozid-raves, das war so hardcore/acid, so ein bißchen detroit-mäßig, ein bißchen härter teilweise, industrialmäßiger, das waren so die ersten größeren raves, 90/91 in lichtenberg, im osten, da haben wir gespielt und das war noch eher so acid-mäßig, ein bißchen wie force inc.-sachen. dann haben wir uns carl dazugenommen als mc. es kamen verschiedene sachen zusammen, daß wir gemerkt haben, daß in der techno-szene es politisch nicht klar ist, viele kommen aus der rechten szene, es überhaupt nicht logisch ist, daß man nicht gegen ausländer ist. als dann die ersten anschläge waren gegen asylantenwohnheime usw, hat man das gemerkt. dann kam die erste mayday, was auch superschlimm war, als man merkte, daß die ganzen sachen jetzt in so eine kommerzrichtung laufen. da wir das gespürt haben, sagten wir uns, okay, man kann nicht weiter. wir haben da erst mitgemacht und dann... Eigentlich komme ich aus dem punk, als ich zwölf, dreizehn war, hatte ich ne punkband, "die kinder" hieß die, wir haben mit goldenen zitronen und toten hosen und solchen bands gespielt. ende der 80er war's für mich tot, so 87/88, als tote hosen dann kommerzieller wurden usw, da ht mich das nicht mehr interessiert. zu der zeit kam acid house aus chicago und detroit irgendwie rübergeschwappt, so langsam nach europa, und das hat mich dann gleich interessiert, vom sound her, daß du mit so wenig equipment so viele möglichkeiten hast, druckvolle musik zu machen. ich fand auch, daß die linke ende der 80er am ende war, nach dem fall der mauer schien es so, als wenn keiner mehr ein argument hätte... acid war für uns so eine verweigerung, okay, ich lasse wirklich nichts an mich ran. es war ja auch so ein bißchen tanz auf dem vulkan-stimmung. 2-3 jahre später hat man gesehen, du kannst nicht, gerade weil die industrie sich darauf stürzte, weil es eben nur zum abschalten ist, mißbraucht wird, den jüngeren es gar nicht mehr darum ging, irgendetwas zu verweigern, sondern nur noch drogen zu nehmen, spaß zu haben. da haben wir uns gesagt, wir gründen halt ne band, ändern alles, verlassen den techno-bereich, es läuft falsch und das kann man auch nicht mehr ändern, wahrscheinlich. da haben wir atari teenage riot gegründet.
(es folgten: die erste single "hetzjagd auf nazis", 92 nach den rostock-nazi-riots "force inc.", ein schlag ins lächelnde techno-face, der deal mit phonogram/england, wei singles und der mit vorbedacht erarbeitete bruch mit der firma, schließlich die gründung des eigenen labels digital hardcore recordings mit der vorschußkohle... ein hauch techno-swindle ohne annähernde gleichheitszeichen bedeutungsmaßstäblich, eher die arbeit eines guten managements, außerdem:) so ein major kann mit solchen sachen nicht umgehen, wenn man halt sachen macht, die es so nioch nicht gibt, wir sehen es wie eine neue richtung, wir fanden es anders als techno, anders als punk, sowas kann nie von einem major ausgehen, weil diee infach die struktur nicht haben, man muß das von unten aufbauen. zur phonogram-zeit wurde uns oft vorgeworfen, das sei hype, was ich auch total gut nachvollziehen konnte damals, denn so eine firma kann nicht auf einmal durchsetzen, daß die leute auf einmal digital hardcore gut finden, das muß von unten wachsen, sonst funktioniert es nicht. der hype kam ja sogar davon schon, bevor wir überhaupt unterschrieben hatten, aber dafür können wir ja nichts, wenn leute wie spex über solche bands schreiben.
zonic es ist natürlich schon ambivalent, denn ihr habt ja schon damit zumindest gespielt.
empire ja gut, bloß dann ist ja auch das überraschende, daß manche leute eben nach der major-zeit nichts mehr gemacht haben, daß wundert mich bei zeitungen wie spex schon.
zonic hat sich denn bewahrheitet, daß sowas gewachsen ist, wie, sagen wir mal, die bewegung von digital hardcore oder ist es dann doch eher der freundeskreis, der platten macht?
empire es geht auch nicht in so schnellen schritten. nachdem im letzten jahr dann das atari-album raus war, haben viele es erst kapiert, leute aus dem technolager, leute aus dem gitarren-hardcore, für die ist es einfach was gewesen. viele haben es nicht kapiert, viele haben es gehaßt, viele haben es verstehen können, sich mit den texten identifizieren können. wir sehen halt, daß es weiter wächst, vom publikum. wenn ich jetzt sage bewegung, meine ich, daß mehr bands etwas in diese richtung machen (siehe/höre "harder than the rest" dhr-compilation anfang des jahres), aber es ist schon so, daß es sich hauptsächlich auf berlin beschränkt, aber man sieht, daß wir jetzt mehr demos aus japan und amerika kriegen, weil es da halt aufgenommen wird.
zonic meinst du, daß vielleicht nicht auch viele leute eine linie ziehen zwischen dem, was du bei atr machst, und dem, was du bei mille plateaux solo veröffentlichst, daß atr so ein bißchen abgetan wird als das naive spielen mit punk usw. und das andere als das wahrhaft innovative, vielleicht auch intellektuell faßbarere angesehen wird, auch wenn es natürlich nicht so faßbar ist, als geschichte, die passiert?
empire es gibt solche sachen, die presse macht sowas immer, weil es dem journalisten gerade so gefällt. ich kenne genauso auch umgekehrte sachen, die dann irgendwie von müll plateaux reden, da veröffentliche ich immer so ein soundscheiß, der unhörbar ist...
das ist ne reine geschmacksfrage, denke ich. bei atr ist eine andere idee dahinter, das muß von anfang an gleich viel aggressiver sein. so eine platte wie "low on ice" -
zonic ist vielleicht noch viel härter und aggressiver-
empire genau, es muß ja nicht immer nur laut sein, auf der anderen seite, wenn "low on ice" irgendwo läuft, kann ich mir nicht vorstellen, daß die leute auf die straße gehen und die häuser anzünden, es bündelt einfach nicht die aggressivität, worum es bei atr eigentlich die ganze zeit nur geht. riot sounds produce riots.
zonic ton steine scherben der neuzeit, um es bösartig zu formulieren...
empire (lachend) vorsichtig...
zonic also schon stimmung erzeugen, identität schaffen.
empire gar nicht mal identität schaffen, einfach... es ist funktionelle musik,atari teenage riot, es ist eine waffe, das ist alles.
zonic agitation ist immer mit stumpfen parolen verbunden und bei uns ist das wichtigste, und das gilt auch für meine solosachen, die musik hauptsächlich, die vocals, die texte sind auch wichtig, ein wichtiges element bei atr. für mich ist es so, daß bei softer musik, weiß ich... irgend'ne hamburg-band, die dann zwar einen ganz guten text haben, den man sich zehnmal durchlesen muß, den man vielleicht auch gar nicht verstehen kann, und die musik drückt eigentlich nicht das aus, dann läuft es trotzdem auf einer party und es nimmt keiner wahr... ich finde, das muß auch funktionieren.
zonic ich denke mal, es funktioniert ja immer in zusammenhängen, also gibt es den zusammenhang, in dem atr funktionieren, den, in dem deine solosache funktionieren und auch den, in dem meinetwegen ****** (wer wohl?) funktionieren. was gibt es denn für ein feedback, gibt es ein gefühl des funktionierens bei den leuten, denn ich meine, man kann es genauso als hip genießen, wie man alles, was radikal ist, gut genießen kann.
empire vielleicht, weil es radikal ist, weil es neue begeisterung entfacht, kann sein, ich bin mir auch sicher, daß bei einem konzert von 800 leuten auch typen dabeisind, die da sind, weil ihre kumpels dahingehen. aber trotzdem weiß ich, daß es sie dann trotzdem beeinflußt. ich habe immer gesehen, als ich auch jünger war, daß musik die leute total beeinflußt in ihren handlungen. allein schon die diskussion, die durch das atr-album entfacht wurde, daß überhaupt wieder über solche sachen geredet wird, die linke usw., so ein track wie "hetzjagd auf nazis", das war überhaupt der erste track überhaupt, der aus dem technokontext kam als statement und es ist, glaube ich, der einzige geblieben bis jetzt. und dann haben plattenläden, die sich auf techno spezialisiert haben, den track boykottiert, weil sie meinten: no politics on the dancefloor! und die kids haben sich darüber aufgeregt. wir sehen das auch bei den jüngeren, das die sich damit beschäftigen, sich die texte durchlesen, wie man das früher auch gemacht hat, die denken darüber auch mehr nach, als wenn man jetzt mitte zwanzig ist und sich schnell mal so ein album kauft, das ist total wichtig für die.
zonic ich denke, der bruch, der zwischen dem, was techno ist/war und dem, was ihr dann dargestellt habt, war der umgang mit gewalt, dieses offene herausstellen, gerade bei "hetzjagd auf nazis".
empire was gewalt angeht, da sehe ich auch keine andere möglichkeit, denn es wird auch gegen uns angewendet, die ganze zeit. man kann natürlich gewalt nicht nur so definieren, daß man eine waffe nimmt oder die fäuste, es geht auch harte gewalt vom staat aus, auch durch solche sachen wie meldepflicht, bundeswehr... mittlerweise ist es ja auch soweit, daß man mit worten auch gar keine bewegungsfreiheit mehr hat, du kannst ja gar keine linke zeitung mehr machen, ohne daß du gleich ausgehoben wirst...
zonic von einer örtlich-zeitlich gebundenen punktuellen gewalt, die partiell sinn machen kann, mal abgesehen, ist es für doch längerfristig so, daß es eher ein ausdruck von hilflosigkeit ist.
empire na klar... ich bin mir auch klar darüber, daß es nur soweit kommt, weil es keine andere möglichkeiten mehr gibt... guck dir doch die leute an, es ist doch keiner mehr bereit, zu diskutieren, es ist überhaupt gar keine basis da... die ganze politische mitte in diesem land ist dermaßen rechts, und die medien haben eine ganz andere macht bekommen.
zonic zurück zur musik, vielleicht zu deiner sicht auf den unterschied in der partyanwendung zwischen techno und digital hardcore.
empire techno ist für mich eine definition von dancefloor-musik, die über den ganzen abed ziemlich flach bleibt, während auf den digital hardcore parties, da ist es so, daß du alle anderthalb minuten total überrascht wirst, (böses lachen wiedermal) auch vom mixtechnischen her, wir legen auch alle ganz anders auf, gar nicht so, daß wir versuchen, die dinge so ineinander zu mixen zu einem ganz langen stück, das kann man vielleicht so vergleichen mit punkbands, die kurze stücke spielen. ich finde techno immer so als eine art genesis, oder solche bands, die endlose stücke mit tanz und lasershow gemacht haben. echno geht immer so ein bißchen hoch und ein bißchen runter, du weißt immer genau, jetzt kommt dies gleich wieder... halt langweilig, irgendwann. ist auch beim hip hop so, daß die djs so auflegen, ich fand das beim 80er hip hop anders, als die djs, um auch einfach die show zu machen, da wild gescracht haben usw...
zonic ein erzeugen von eruptionen, breaks...
empire natürlich kann man nicht alles in einen topf werfen dabei, aber die wirkung ist für mich auch nicht so unterschiedlich, ob ich da richard hawtin habe oder hard trance, es ist natürlich schon ein musikalischer unterschied, aber wenn ich im club bin, erzeugt es immer so eine trancewirkung...
zonic die als funktion doch okay ist, wenn man das sucht..
empire na gut, aber ich bin halt voll gegen trance.
zonic du brauchst die bewußtheit in dem, was du machst?
empire das man einfach so abschaltet, dagegen habe ich einfach etwas.
zonic ich meine, daß die raserei, die zb für mich rein potentiell atari teenage riot auslösen können, doch auch eine form von abschalten ist, in dem sinne, daß du einfach aggressionen rausläßt, dich selbst auslebst und dann gehst du als erschöpfter und in gewisser weise geläuterter mensch nach hause. es könnte so sein, daß der bogen, der geschlagen wird zwischen der funktion, aggression hervorzurufen und diese dann ja weiterzutragen, denn daß steht ja dahinter, es soll ja nicht darum gehen, diese aggression funktionell zu machen, in dem sinne, daß die leute pogen oder was weiß ich, wie es bei punk dahintersteht, denn eigentlich geht es ja darum, es zu übertragen in die gesellschaft, der bogen klappt für mich meistens einfach nicht, weil das energierauslassen an diesem abend, das war's dann bei den meisten auch.
empire das ist halt die frage, klar, es ist nicht so, daß die dann geschlossen als gruppe auf der straße randalieren, aber wir haben das in island gesehen (riot-geschichte nach abgesagtem konzert... es folgen diskussionen überden hippie-überbau bezüglich techno, das konvertieren von faschos zu ravern als assimilationsform in eine eh bereits rassistische gesellschaft etc etc)

das interview wurde geführt von alex pehlemann